St. Nikolaus-Schützenbruderschaft 1880 Schleiden e.V.

Wir stellen uns vor

Im Kreise der vielen mehrere Hundert Jahre alten Schützenbruderschaften zählen wir zu den Jüngerenn. Dennoch haben wir – wie viele von uns – inzwischen Altersschwächen. Allein schon, weil das Durchschnittsalter unserer inzwischen 52 Mitglieder bei 67 Jahren liegt (Stand 2020). Deshalb waren wir gezwungen, den Schwerpunkt unserer Aufgaben zu verlagern. Das ist uns nicht leichtgefallen. Aus unserer Tradition heraus und auch entsprechend unserer Satzung haben wir unter anderem die Aufgabe, „das heimatliche Brauchtum zu pflegen und den dörflichen Gemeinsinn zu fördern“.
Bis zum Jahre 2005 haben wir durch die Gestaltung unseres Schützenfestes in Verbindung mit der alljährlichen Frühkirmes diese Verpflichtung wahrgenommen, immer in der Hoffnung, dass das Angebot von der Bevölkerung auch in entsprechender Weise angenommen werde. Da die Resonanz in den letzten Jahren stark rückläufig war, sind wir ab 2006 eine gleichberechtigte Partnerschaft mit unserem damals recht jungen Feuerwehrkorps eingegangen. Vorherrschend war der Gedanke, neue Ideen von jungen Menschen in unsere Frühkirmes hineinzutragen und gleichzeitig auch eine neue Fan-Gemeinde zu gewinnen. Das hat auch einige Jahre funktioniert. Auch die Wirkung in der Öffentlichkeit war sehr positiv, insbesondere durch die Gestaltung des traditionellen sonntäglichen Festzuges. Dieser wurde mitgetragen durch die Nachbarbruderschaften aus Pattern, Aldenhoven, Dürboslar und Freialdenhoven. Diese „Nachbarschaftshilfe“ führte letztlich zu einem Umdenken, weil diese gleichzeitig Gegenverpflichtungen auslöste, die wir zuletzt nur in unzureichender Weise zu erfüllen vermochten. Ab dem Jahre 2010 trat der Heimatverein an unsere Stelle als Mitveranstalter der Frühkirmes. Wir fühlten uns von den Verpflichtungen befreit, allerdings mit Wehmut in dem Gedanken an herrliche Schützenfeste in der Vergangenheit.

Autor: Arnold Greven

Unsere großen Feste
In Erinnerung bleiben unsere großen Feste:
Das 75jährige Bestehen mit der Weihe einer neuen Fahne mit 17 Gastbruderschaften und Zeltveranstaltungen am Krichelberg im Sommer 1955.

1965 das 85jährige Bestehen in Verbindung mit dem Bezirksbundesfest. „Schleiden erlebte das größte Fest in der Nachkriegszeit“, so die treffende Überschrift in den Tageszeitungen.

Dann erst das 100jährige Jubiläum im Jahre 1980, ebenfalls wieder in Verbindung mit dem Bundesfest des Bezirksverbandes Jülich, ein glanzvolles Fest. Unser Präses Pfarrer Peter Weindorf, der seine Bruderschaft seit der Wiedergründung am 20. Juni 1048 (gleichzeitig auch Tag der Währungsreform) stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, stiftete zu diesem Fest eine neue Fahne. Es war nicht das letzte große Fest der Schützen für Schleiden.

Denn 1981 errang Heinz Meurers beim Bundeskönigsschießen in Koblenz die Würde eines Diözesanschützenkönigs. Gleichzeitig wurde Uwe Meurers Diözesanprinz. Ihnen bereiteten wir 1982 ein Riesenfest mit 48 Festzug-Gruppen aus der ganzen Diözese Aachen vom Niederrhein bis in die Eifel mit einem Reitercorps an der Spitze ein einmaliges Ereignis für das kleine Dorf.

Nur wenige Jahre später erlebten wir das gleiche Fest, das Diözesankönigsfest 1989 mit Jakob Merken im Mittelpunkt. Er hatte ein Jahr zuvor in Langenfeld mit 29 von 30 Ringen die Diözesankönigswürde errungen. Abermals erlebte Schleiden ein großes Schützenfest.

Im Mai 2005 feierte die Bruderschaft ihr 125jähriges Bestehen. Ursprünglich hatten wir uns aus diesem Anlass um die erneute Gestaltung des Bezirksbundesfestes beworben, nahmen aber letztlich davon Abstand. Es wurde ein großes Dorffest, zu dem wir den Jubiläumsabend mit „kölschen Klängen“ einer bekannten Kölner Gruppe und einer Sängerin attraktiv machten.
Es waren schon schöne Zeiten.

Unsere Seniorenbetreuung
Aber wir haben auch weitere „Standbeine“, gleichzeitig Aufgaben nach unserer Satzung. Dazu zählen neben der Pflege des religiösen Lebens nach den christlichen Glaubensgrundsätzen die Pflege der christlichen Nächstenliebe und die tätige Nachbarschaftshilfe. Aus dieser Aufgabenstellung heraus haben wir seit März 2014 zusammen mit dem Pfarreirat einen Senioren-Nachmittag ins Leben gerufen, der an jedem zweiten Mittwoch-Nachmittag in unserem Pfarrhaus stattfindet. Bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen erfreuen sich die älteren Menschen eines schönen, gemütlichen Nachmittages. Aufgabe dieses Treffens ist die Kommunikation unter den älteren Menschen, um auch einer Vereinsamung vorzubeugen. Leider wird der Kreis der Teilnehmer gesundheitsbedingt immer kleiner. Hinzu kommt, dass sich viele der U80-Jährigen noch nicht zu den Senioren zählen.
Der Schießsport
„Die Mitglieder zu körperlicher und charakterlicher Selbstbeherrschung durch den Schießsport anzuhalten“. So lautet eine weitere Satzungsbestimmung im Katalog der Zwecke der Bruderschaft.
Von Anbeginn an hat der Schießsport eine große Bedeutung in unserer Bruderschaft gehabt. Auf den Schützenfesten im Ort und auch auswärts wurde dieser Sport mit dem Luftgewehr oder/und dem Kleinkaliber gepflegt – mit Erfolg. Unser Präses stiftete ein Luftgewehr, ein zweites erwarb die Bruderschaft. Die Wettbewerbe nahmen Fahrt auf zunächst um Plaketten und Schießschnüre. Auf dem Hof des Vereinslokales Schleidener Hof wurde ein KK-Stand gebaut, auf dem sonntags hin und wieder die Büchsen knallten. In der Schreinerwerkstatt von Anton Schönen baute man einen kleinen Luftgewehrschießstand mit zwei Scheibenzuganlagen. In dem winzigen Verschlag unter dem Dach, dem „Duvves“, passten nur drei Personen. Das reichte für ein allabendliches Training der Jugend. Die Erfolge blieben nicht aus.

1972 stellte uns die Gemeinde Aldenhoven die noch im Rohbau befindlichen Kellerräume in dem damaligen Schulgebäude an der Schützenstraße zur Verfügung. Die Herrichtung der Räume erforderte einen ungeheuren Arbeitsaufwand. Alle packten mit an und waren am Ende stolz, nunmehr 10 Scheibenzuganlagen für das Luftgewehrschießen zur Verfügung zu haben. Der Schießstand wurde neuer „Jugendtreff“ des Dorfes. Der Trainingsfleiß steigerte das Leistungsniveau.
Den Schießsportlern reichte das vom Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften angebotene Sportprogramm nicht aus. Man trat 1973 dem Deutschen Schützenbund bei.
Fortan ritt unsere Jugend im Freihandschießen in beiden Verbänden auf der Erfolgswelle. Unserer Bruderschaft traten leistungsbereite Schützen aus der näheren und weiteren Umgebung bei. Bis zu den höchsten Ebenen in beiden Verbänden hatten unsere Schützen die Nase vorn. Dazu gehörte eine kurze Gastrolle in der Bundesliga.
Zu einem weiteren Aufschwung trug auch das „Internationale Pfingstturnier“ bei, welches ab 1973 bis 1988 bei uns ausgetragen wurde. Von Münster bis Adenau, von Köln bis in die benachbarten Niederlande und aus Belgien kamen Sportschützen zu uns. Für die Wettbewerbe hatten wir weitere 8 Scheibenzuganlagen in der Gymnastikhalle installiert, ein „Mammut-Turnier“ für die damaligen Verhältnisse.

Die Blütezeit im Freihandschießen mit rund 25 leistungsbereiten Jungen und Mädchen währte knapp zwei Jahrzehnte. Riesige Erfolge wurden vor allem in den Jugend- und Juniorendisziplinen erzielt:
Im Bund der historischen Schützen:
Auf Bezirksebene 115 Einzel- und 70 Mannschaftstitel.
Auf Diözesanebene 11 Einzel- und 16 Mannschaftstitel
Bundesmeisterschaften errangen Wilbert Buhs, Willi Zander, Ralf Zander (2 mal) (LG) und Wolfgang Mentzel (KK) als Einzelschützen.
Zwei Mannschaften unserer Bruderschaft holten die Bundesmeisterschaft
1975 in der Besetzung Wilbert Buhs, Heinz Leo Zander, Hans Josef Wirtz und Friedhelm Römer sowie
1980 mit Ralf Zander, Uwe Meurers, Horst-Kaspar Greven und Dirk Quadflieg.

Damit vergleichbar waren die Erfolge im Rheinischen Schützenbund, wo wir zeitweise der damaligen Oberliga West angehörten.
Rheinlandmeister in den Luftgewehr-Einzelwettbewerben wurden Wolfgang Frigger, Ralf Zander, Peter Wildt (2 mal) und Ernst Engels (6 mal). Hinzu kommen 8 Mannschaftstitel. Zwischen 1980 und 1984 nahmen stets Jugend- und Juniorenmannschaften an den Deutschen Meisterschaften in München und Gaimersheim teil.
Ralf Zander wurde 1980 Deutscher Vizemeister.
Die Mannschaft mit Ralf Zander, Uwe Meurers und Peter Wildt belegte 1981 Platz 3. Im gleichen Jahre wurde die Schülermannschaft mit Marion Jumpertz, Ilona Moldenhauer und Ursula Schinnenburg 4. bei den Deutschen Meisterschaften. In den Folgejahren belegten unsere Schüler die Plätze 10 und 7.
In den 1990er Jahren ließen die Erfolge der Jugend nach. Der Grund ist in der steigenden Vielfalt der Freizeitmöglichkeiten zu suchen. Dennoch stellen wir noch immer in einer der überregionalen Ligen eine Freihandmannschaft mit Paul-Willi Thelen, Horst-Kaspar Greven, Johannes Kraus, Heike Kupper mit Sohn Frederic, Ursula Schinnenburg und Ralf Zander.

Ende der 1990er Jahre wurde der Schießsport auch für die älteren Semester, die das Freihandschießen aufgegeben hatten, wieder interessant. In beiden Verbänden wurde der Breitensport „salonfähig gemacht“, das Auflageschießen. Seitdem treffen sich etwa 20 Männer und Frauen im Alter zwischen 40 und 90 Jahren zum Wettstreit mit dem Luftgewehr im neugestalteten Schießstand. Es wird eifrig trainiert, aber es bleibt noch genügend Zeit zur Pflege der Geselligkeit. Und wiederum bleiben die Erfolge nicht aus. Unsere Aktiven, vorwiegend Ü60er, sind in jedem Jahr bei den Diözesan- und Bundesmeisterschaften der historischen Schützen sowie bei den Gebiets- und Landesmeisterschaften dabei und sehr gut platziert. Einige von uns – selbst unsere ältesten Aktiven – durften ihr Glück bei der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Dortmund und hier auch den sportlichen Erfolg genießen.

Eine jüngste Momentaufnahme: Bei den hist. Bezirksmeisterschaften 2020 in Welldorf erzielten unsere 10 Teilnehmer 8 erste Plätze in den Einzeldisziplinen und alle ersten Plätze bei den Mannschaftswettbewerben.

Unsere Auflageschützen sind auch im Rheinischen Schützenbund sehr aktiv und nehmen mit drei Mannschaften an den Rundenwettkämpfen teil, zwei Teams sind der Bezirksliga Aachen und eine Mannschaft der Kreisliga Aachen-Land zugeordnet und erfolgreich. Diese Erfolge verdanken wir auch Schützen aus Aldenhoven, Neu-Pattern und Koslar, die die Leistungsbereitschaft und die damit verbundenen Erfolge unserer Aktiven schätzen.

Nicht zuletzt um den Schießsport attraktiver zu machen, haben wir unseren Schießstand modernisiert durch die Einrichtung eines gemütlichen Mannschaftsraumes und durch die Anschaffung von zwei elektronischen Schießanlagen. Wir streben den Erwerb weiterer solcher Anlagen an, um unseren Schießbetrieb vollständig zu digitalisieren und anziehender zu machen für unsere Schleidener Bürger und auch für gern gesehene Gäste aus der Umgebung.

Es ist nachgewiesen, dass gerade der Schießsport bestes Mittel ist, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern und der Demenz entgegenwirkt.

Jahres-Mitgliedsbeitrag für Inaktive 22 €, für aktive Schießsportler 32 €
Ansprechpartner:

Brudermeister Stefan Greven, Mörserstr. 35, Tel. 01778012892
Komm. Geschäftsführer Arnold Greven, Mörserstr 35, Tel. 7252
Schießmeister Paul-Willi Thelen, Siersdorfer Str. 28, Tel. 1417